Gruppenpsychotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S kann eine sehr wirkungsvolle Behandlungsform sein. Die Gruppenarbeit bietet eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere weil die Kinder und Jugendlichen in einem sozialen Kontext lernen und üben können, was ihnen oft schwerfällt: Impulskontrolle, soziale Interaktion und Selbstregulation.
Ziele der Gruppenpsychotherapie bei ADHS
Verbesserung der Impulskontrolle: Kinder mit ADHS reagieren oft impulsiv. In der Gruppe können sie lernen, auf andere zu warten, Regeln einzuhalten und nicht sofort auf Reize zu reagieren.
Förderung der sozialen Kompetenz: In einer Gruppe können sie soziale Fertigkeiten wie Zuhören, Kompromisse eingehen und Konflikte lösen üben.
Selbstwert und Frustrationstoleranz: Durch den Austausch mit anderen Kindern, die ähnliche Schwierigkeiten haben, kann der Selbstwert gestärkt werden. Gleichzeitig lernen die Kinder, besser mit Frustration umzugehen.
Strategien zur Selbstregulation: Die Gruppe bietet Raum, um Strategien zur Emotionsregulation zu erlernen und auszuprobieren.
Aufbau und Struktur der Therapie
Psychoedukation: Es ist wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen verstehen, was ADHS ist und wie es sie betrifft. Dies hilft, Selbstakzeptanz zu fördern und Stigmatisierung zu verhindern.
Verhaltensübungen: Rollenspiele und praktische Übungen zur Förderung der Impulskontrolle und der sozialen Interaktion.
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Es wird an negativen Denkmustern und deren Einfluss auf Verhalten und Emotionen gearbeitet.
Entspannungstechniken: Progressive Muskelentspannung, Atemtechniken oder Achtsamkeitsübungen, um die Erregungsebene zu senken.
Hausaufgaben und Transferübungen: Zwischen den Sitzungen erhalten die Kinder Aufgaben, die sie in ihrem Alltag anwenden sollen, um das Gelernte zu festigen.
Gruppengröße und Dauer
Eine typische Gruppengröße besteht aus 4-8 Kindern oder Jugendlichen, um eine individuelle Betreuung zu ermöglichen und dennoch die Dynamik der Gruppe zu nutzen.
Sitzungen finden in der Regel wöchentlich statt, meist über einen Zeitraum von mehreren Monaten (z. B. 10-12 Sitzungen).
Einbeziehung der Eltern
Ein wesentlicher Teil der ADHS-Behandlung umfasst auch die Arbeit mit den Eltern. Elterntrainings oder separate Sitzungen für Eltern, in denen sie lernen, mit den Symptomen des Kindes umzugehen und zu unterstützen, sind oft ein wichtiger Teil des Gesamtprogramms.
Herausforderungen und Chancen
Herausforderungen: Es kann schwierig sein, die Aufmerksamkeit und das Engagement von Kindern mit ADHS in einer Gruppenumgebung aufrechtzuerhalten. Hier ist eine klar strukturierte Therapie und der Einsatz von visuellen Hilfen, Ritualen und positiven Verstärkern wichtig.
Chancen: Der Gruppenrahmen kann auch sehr entlastend wirken, da Kinder und Jugendliche oft erfahren, dass sie mit ihren Schwierigkeiten nicht allein sind.
Eine solche Gruppenpsychotherapie bietet die Möglichkeit, gezielt und spielerisch an den typischen Problemen von ADHS zu arbeiten und gleichzeitig soziale Fähigkeiten in einem geschützten Raum zu fördern. Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an das Sekretariat oder direkt an Frau Johanna Menger unter der 015773822928.
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